statt Gottesdienst am Sonntag, 18. April 2021
Der Sonntag Misericordias Domini ist geprägt von dem Motiv des guten Hirten. In den vorgeschlagenen Lesungstexten (Joh 10,11-16; 1. Petrus 2,21b-25; Ezechiel 34,1-16.31; 1.Petrus 5,1-4; Joh 21,15-19; Hebräer 13,20-21) wird das Motiv auf unterschiedliche Art und Weise entfaltet: Gott als der gute Hirte, Jesus als Hirte, der seine Schafe kennt, Erfahrungen mit schlechten Hirten, oder die Menschen in der Gemeindeleitung als gute Hirten.
Der Herr ist mein Hirte,
mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück;
denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.
Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang,
und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.
Mit einem Lächeln geh ich durch den Tag.
Du bist die Sonne, die mir Wärme gibt.
Du bist der gute Hirte, der mich liebt
und dessen Hand ich heut zu spürn vermag.
Mit einem Lächeln geh ich in die Nacht.
Auch wenn im Traum so mancher Alb mich quält,
selbst wenn ein Todesschatten auf mich fällt,
bist du der Hüter, der mich gut bewacht.
Mit einem Lächeln geh ich in den Morgen.
Denn hab ich Hunger, deckst du mir den Tisch.
Fehlt's mir an Glauben, teilst du Brot und Fisch.
Ich bin ganz still, denn du wirst für mich sorgen.
Ein Vater wurde einmal von seinem Kind ziemlich genervt und immer wieder gestört. Damit er etwas Ruhe bekam, nahm er eine Zeitschrift und riss ein Blatt heraus, auf dem eine Weltkarte abgebildet war. Dann zerschnitt er das Blatt in kleine Stücke und gab sie seinem Kind: „Hier, ich habe eine Aufgabe für dich: Versuch doch mal, das Bild mit der Weltkarte wieder zusammenzusetzen.“
Der Vater glaubte, sein Kind damit für eine längere Zeit beschäftigt zu haben. Aber viel schneller als erwartet kam das kleine Kind mit der zusammengesetzten Weltkarte wieder zurück.
„Wie hast du das gemacht?“, fragte der Vater verblüfft. „Es war ganz einfach“, sagte sein Kind, „auf der Rückseite war das Bild von einem Menschen, und ich brauchte einfach nur den Menschen wieder zusammenzusetzen, dann war die Welt auch wieder ganz.“
Ein schlaues Kind! Was anfangs schwer aussah, war dann doch ganz einfach, weil es einen guten, einen überraschenden Lösungsweg gefunden hatte.
Und wie das Kind an die Sache hergegangen ist, um sie zu lösen, darin drückt sich für mich eine Einsicht aus, wie sie das kleine Kind wahrscheinlich selbst noch nicht überblickt hat: Wenn es den Menschen wieder zusammensetzt, dann wird die Welt auch wieder ganz!
Wir merken gerade in dieser Zeit, dass es so einfach nicht immer ist, um die Welt wieder ganz zu machen, wenn sie kaputt ist. Aber das Kind zeigt einen Lösungsweg. Es geht um den Menschen! Wenn der Mensch nicht mehr heil ist, dann ist es die Welt auch nicht. Mit anderen Worten: Der Mensch muss gesund werden, wenn die Welt, in der wir leben, auch wieder heil werden soll. Wenn aus den Einzelstücken einer zerrissenen Welt ein Ganzes werden soll, dann ist es am besten, bei den Menschen anzufangen: Dass wir uns gegenseitig helfen, uns wieder zusammenzusetzen.
Im Galaterbrief in der Bibel steht das so: „Helft einander, die Lasten zu tragen. So erfüllt ihr das Gesetz, das Christus gegeben hat.“ (Galaterbrief 6, 2)
Menschen werden heil, wenn sie sich auch von Gott getragen und gehalten wissen. Sie werden frei und stark, andere in ihren Nöten zu tragen und zu helfen. So wird die Welt heil. Es bieten sich Gelegenheiten genug.
Lasst uns beten zu Gott, der uns nahe ist in Jesus Christus, dem guten Hirten.
Amen.
Aufgrund des Lockdowns feiern wir aktuell keine Gottesdienste in der Lutherkirche, laden aber zur Offenen Kirche ein: sonntags von 10 bis 12 Uhr sowie zu den weiteren regelmäßigen Zeiten an den anderen Wochentagen donnerstags von 10 bis 12 und samstags von 11 bis 13 Uhr.
Auf unserer Homepage gibt es Impulse zum Lesen und Hören,
auch zum Mitnehmen in der Offenen Lutherkirche.
Auch wenn wir nicht gemeinsam in der Lutherkirche Gottesdienst feiern können, sind wir so miteinander verbunden - und wir teilen das, was uns miteinander in dieser Zeit bewegt.
Bleiben Sie behütet,
wir wünschen Ihnen eine gesegnetes, hoffnungsvolle Osterzeit!
Wir laden Sie ein, an der Gedenkveranstaltung teilzunehmen.
Sie wird im Youtube-Kanal der Stadt Bochum übertragen und kann unter diesem Link aufgerufen werden.
Bitte teilen Sie diese Einladung.
Weitere Informationen gibt es hier auf der Homepage unseres Kirchenkreises Bochum.