Aufbruch ins neue Jahr

Gedanken zum Jahresbeginn von Pfarrer*in Ulrike und Andreas Menzel

Eigentlich hätte Superintendent Dr. Gerald Hagmann uns am 3. Januar 2021 in der Lutherkirche in einem festlichen Gottesdienst offiziell in unsere neuen Stellen eingeführt.

So war es geplant. Eigentlich ... doch aufgrund des Lockdowns können zur Zeit leider überhaupt keine Gemeindeveranstaltungen stattfinden - und so hat unser gemeinsamer Dienst als Pfarrehepaar in Dahlhausen am 1. Januar ganz unspektakulär begonnen.

Wie auch immer, wir freuen uns auf die Begegnungen mit Euch und Ihnen und hoffen sehr, dass wir uns trotz Lockdown und Kontaktbeschränkungen "über den Weg laufen" und miteinander in Kontakt kommen bzw. bleiben.

Wir wünschen Euch und Ihnen ein hoffnungsvolles und gesegnetes neues Jahr!
Ihre/Eure Ulrike und Andreas Menzel

 

Ankommen im neuen Jahr

Noch ist es ja neu, das Jahr 2021.
Noch liegen viele, viele Tage, Momente und Chancen wie
unberührter Neuschnee vor uns.
Was werden sie bringen, diese Tage, die wir noch nicht kennen?
Welche schönen Begegnungen werden wir haben?
Welche neue Menschen werden wir kennenlernen?
Welche Heraufforderungen werden wir zu meistern haben?
Wird sich erfüllen, was wir so sehr ersehnen,
dass die weltweiten Belastungen durch Corona ein Ende finden.
Wird sich das Leben wieder normalisieren?

Werden wir persönlich als neues Pfarrehepaar von Dahlhausen
gut in unserer neuen Gemeinde ankommen, von der wir hoffen,
dass sie im Vertrauen auf Gottes Begleitung mutig und fröhlich den Weg ins Morgen wagt?
Am Ende unserer Bibel steht ein wunderbares Versprechen.
Jesus sagt: Siehe, ich mache alles neu.

Vielleicht heißt das ja, Jesus nimmt uns viele Altlasten, die uns beschweren, ab und öffnet unsere Herzen und Gedanken für das, was neu entdeckt, entwickelt und gestaltet werden will.
Er schenkt uns neuen Schwung und Mut.

Siehe, ich mache alles neu.

Gehen wir in das neue Jahr
mit diesem Versprechen im Ohr

und mit diesem Versprechen in unseren Herzen.

Ein Gebet zum neuen Jahr

Jesus Christus,
wir blicken mit großen Hoffnungen in das neue Jahr,
denn die alten Tage waren für viele voller Lasten und Kummer.

Wir bitten dich: Schenke uns einen neuen Anfang,
wenn wir Fehler gemacht oder uns verrannt haben.
Bitte, erbarme dich.

Schenke uns erneuerte Freundschaften und neue Kontakte,
wenn wir uns einsam und ausgegrenzt fühlen.
Bitte, erbarme dich.

Schenke uns neue Ideen, neue Energie und neue Perspektiven,
wenn wir dir als lebendige Gemeinde in deine Nachfolge treten.
Bitte, erbarme dich.

Schenke uns ein vor dir gesegnetes neues Jahr.
Amen.

Zuspruch

Durch das Dunkel hindurch scheint die Erde hell:
Gott, du sendest aus deinen Atem
und machst neu die Gestalt der Erde
(Psalm 104,30)

Durch das Dunkel hindurch führt ein neuer Weg:
Die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft,
dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler,

sie laufen und werden nicht matt.
Sie wandeln und werden nicht müde. 
(Jesaja 40,31)

Durch das Dunkel hindurch dringt ein neues Wort.
Siehe, spricht Gott, ich will einen neuen Himmel
und eine neue Erde schaffen.
(Jesaja 65,17)

Lied zum Neuanfang

Wo Menschen sich vergessen,
die Wege verlassen,
wo Menschen sich verschenken,
die Liebe bedenken,
wo Menschen sich verbünden, 
den Hass überwinden
und neu beginnen, ganz neu, 
da berühren sich Himmel und Erde, 
dass Friede werde unter uns.

M: Christoph Lehmann, T: Thomas Laubach
zum Hören als mp3-Audio
gesungen von "Ruhama"

Zwischen Himmel und Erde - Hundertwasserhaus in Magdeburg

Jesus Christus spricht: Siehe, ich mache alles neu! (Offb 21,5)

Liebe Gemeinde,

neu werden zu dürfen, und Neues an sich zu erfahren,
ist wirklich eine Bereicherung.
Damit meinen wir nicht, selbst immer dem äußerlich Neusten hinterherzulaufen, sondern von innen her neu werden zu dürfen.
Das fühlt sich vielleicht erst fremd an, und man weiß nicht so recht,
ob es wirklich an der Zeit ist, das Alte zurückzulassen.
Aber wenn man sich wirklich drauf einlässt und Vertrauen hat,
dann ist das ein großes Geschenk.

Was wir meinen, ist das Geschenk des Glaubens an Jesus.
An ihm können wir ja am besten sehen, dass Neues möglich ist:
Er schenkt Vertrauen, wo vorher Misstrauen war.
Er schenkt Vergebung, wo vorher Streit war.
Er schenkt neues Leben, wo vorher Not und Tod war.
Er steht für das neue Leben und er schenkt uns dieses neue Leben.
Das ist doch eine ganz große Entlastung.
Er sagt ja auch: Ich mache alles neu. Er ist also der Erneuerer und nicht wir selbst müssen die Welt retten und uns selber neu machen. Das wäre sehr anstrengend. Er, Jesus, wird einmal alles neu machen, sogar Himmel und Erde.   
Aber hier und jetzt, in unserem kurzen und wertvollen Leben reicht es vielleicht, dass uns der Glaube an ihn einfach einen neuen Blick auf unseren Himmel und unsere Erde schenkt, also auf den Horizont, den wir haben,
auf die Kräfte, die uns zur Verfügung stehen,
auf die Beziehungen, die wir leben,
auf die Begegnungen, die uns geschenkt werden,
auf die Herausforderungen, die wir zu bestehen haben,
auf jeden neuen Tag unsers Lebens.

Das allein ist schon sehr viel wert,
wenn wir mit einem neuen Blick durch jeden neuen Tag gehen können, dem Blick der Vergebung und der Liebe;
wenn wir Dinge plötzlich in einem anderen Licht sehen dürfen als früher, in dem Licht der Hoffnung.
Dann kann es so sein, dass sich äußerlich erst mal gar nicht so viel verändert, dass wir die gleichen alten Sachen anhaben, dass wir Altbewährtes nach wie vor gut finden, dass wir uns aber von innen neu, mutig und stark fühlen und mit diesem neuen Blick eine ganze Welt neu sehen, unsere kleine Welt, und die ist schon groß genug.

Es kann also alles neu werden in unserem Leben und in den kommenden Tagen und Wochen des vor uns liegenden Jahres,
wenn wir uns einfach nur für den öffnen, der uns das schöne Versprechen macht: „Siehe, ich mache alles neu“ - für Jesus,
in dessen Begleitung wir gesegnet und geborgen ins neue Jahr gehen dürfen.
Amen.

Ein Gebet

Gott,
für alle, die nicht mehr unter uns leben,
hoffen wir, dass sie bei dir ein neues Leben 
in Frieden und Geborgenheit gefunden haben.

Für alle, die an Corona oder einem anderen Leiden erkrankt sind,
hoffen wir, dass sie neuen Mut bekommen und gesund werden.

Für alle, die in unwürdigen Verhältnissen und in Gefahr leben, hoffen wir auf Menschen, die für sie neue Wege gehen.

Für alle, die in Angst gefangen sind,
hoffen wir, dass neue Lebensfreude zurückkehrt.

Für alle, denen deine Kirche Herzen liegt, hoffen wir auf neues Vertrauen in deine befreiende und segnende Botschaft.

Für alle, die mit großer Sorge in das Jahr 2021 blicken,
hoffen wir, dass es einen guten Weg in die Zukunft geben wird.

Begleite uns, Gott, durch unser manchmal so zerbrechliches Leben.
Amen.

Vertraut den neuen Wegen   

1. Vertraut den neuen Wegen, auf die der Herr uns weist,
weil Leben heißt: sich regen, weil Leben wandern heißt.
Seit leuchtend Gottes Bogen am hohen Himmel stand,
sind Menschen ausgezogen in das gelobte Land.

2. Vertraut den neuen Wegen und wandert in die Zeit!
Gott will, dass ihr ein Segen für seine Erde seid.
Der uns in frühen Zeiten das Leben eingehaucht,
der wird uns dahin leiten, wo er uns will und braucht.

3. Vertraut den neuen Wegen, auf die uns Gott gesandt!
Er selbst kommt uns entgegen. Die Zukunft ist sein Land.
Wer aufbricht, der kann hoffen in Zeit und Ewigkeit.
Die Tore stehen offen. Das Land ist hell und weit.

Treppe am Magdeburger Hundertwasserhaus - Foto U. Menzel

Segenswunsch

Mögen Liebe und Lächeln das neue Jahr erhellen,
unsere Gemeinde, unsere Häuser und auch Herzen.
Mögen gute Freunde uns durchs neue Jahr begleiten,
durch schöne und auch schwere Tage.
Mögen Friede und Glück das neue Jahr erfüllen
und der Segen unseres Gottes.

Gott segne dich und behüte dich.
Gott lasse sein Angesicht über dir leuchten
und sei dir gnädig,
Gott erhebe sein Angesicht auf dich
und schenke dir Frieden.

Amen.

im übrigen meine ich
dass gott uns das geleit geben möge

immerdar
auf unserem langen weg zur menschwerdung

auf dem endlos schmalen pfad zwischen gut und böse
herzenswünschen und niedrigen spekulationen

er möge uns ganz nahe sein in unserer not

wenn wir uns im dornigen gestrüpp der wirklichkeit verlieren...

er möge uns vor falschen horizonten und
dunklen abgründen bewahren
er möge in unsere stuben kommen
und unsere habseligkeiten segnen,
unsere tassen und teller, die kanne,
die zuckerdose und den salzstreuer,
die essigflasche und den brotkorb
er möge vor allem die kinder schützen
und die tiere vor jeglicher willkür

er möge sich unser erbarmen
am tag und in der nacht
in der grossen welt und in der kleinen welt unseres alltags
er möge uns unsere krankheiten überstehen lassen
und uns in der jugend und im alter seine schulter geben,
damit wir uns von zeit zu zeit,
von gegenwart zu gegenwart,
an ihn anlehnen können,
getröstet, gestärkt und ermutigt
amen

Hanns Dieter Hüsch